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Wie meinen…

In Beziehungen entstehen Missverständnisse oft aus Alltagssituationen. Definiere deine Erwartungshaltung klar und lass keinen Interpretationsspielraum. Ein Beispiel gefällig?

Das kleine Stück Papier…

Ihr sitzt gemütlich auf dem Sofa und unterhaltet euch. Er steht auf, geht in Richtung Küche, kramt in seiner Hosentasche nach einem Taschentuch und ein Stück Papier fällt auf den Boden. Er geht weiter, ohne es aufzuheben. Was tust du jetzt?

…und die vielen Möglichkeiten

Du hast jetzt verschiedene Optionen:

Möglichkeit A: Du stehst auf, hebst es auf mit der Anmerkung, dass es ihm heruntergefallen sei, und fragst, ob er es noch braucht. Bei seiner Antwort «Nö» entsorgst du es im Altpapier. 

Wenn du so handelst, erziehst du ihn in genau diese Richtung und ab sofort darfst du immer hinterher räumen. Er findest das nämlich super praktisch.

Variante B: Du weist ihn mit dem Satz «Dir ist da was heruntergefallen!» auf das Stück Papier hin. Seine Reaktion dürfte sein «Och, ja.». Das Stück Papier bleibt mit Garantie liegen. In dir steigen nun die Emotionen hoch und du wirst mürrisch. Mit dem Hinweis hast du eigentlich gemeint, dass er es aufheben und entsorgen soll. Er hingegen versteht nicht, warum bei dir diese Reaktion folgt. Er hat ja deinen Hinweis zur Kenntnis genommen. Wenn du jetzt noch mit der Möglichkeit A nachlegst und das Stück Papier entsorgst, hast du ihn nicht nur so erzogen, sondern auch deinem Frust Nahrung gegeben. Je nach deiner emotionalen Intensität ist hier eine Diskussion über eine Lappalie vorprogrammiert.

Also wie reagieren? Am besten gewöhnst du dir die Option C an: «Du – dir ist da was heruntergefallen. Heb es bitte auf und, wenn du es nicht mehr brauchst, schmeiss es bitte ins Altpapier. Danke!». So ist deine Erwartungshaltung klar kommuniziert und es besteht kein Interpretationsspielraum mehr. Und auch er weiss, was du genau von ihm erwartest.

Klare Kommunikation der eigenen Erwartungen erleichtert das Leben!