In meinem Beitrag über den IKEA-Effekt habe ich erklärt, warum Menschen Dinge, an denen sie selbst mitgewirkt haben, als besonders wertvoll empfinden. Dieses Prinzip lässt sich auch auf ein bewährtes Marketingkonzept übertragen: User-Generated Content (UGC).
Denn: Wenn Menschen sich aktiv einbringen dürfen, steigt ihre emotionale Bindung – auch zur Marke. Warum das so ist und wie Marken dieses Potenzial nutzen können, zeigt dieser Beitrag.
Was ist User-Generated Content?
UGC bezeichnet Inhalte, die nicht vom Unternehmen selbst, sondern von Nutzer:innen erstellt werden. Dazu zählen z. B.:
- Bewertungen & Rezensionen
- Produktfotos oder Videos
- Social-Media-Posts mit Markenbezug
- Ideen für neue Produkte oder Services
- Tutorials, Unboxings, Erfahrungsberichte
Entscheidend: Die Zielgruppe wird zur aktiven Mitgestalterin.
Der psychologische Hebel: IKEA-Effekt in Aktion
Wenn wir selbst etwas erschaffen, steigt unser persönlicher Wertmassstab für das Ergebnis – auch wenn es objektiv nicht besser ist. Das gilt nicht nur für Möbel, sondern auch für Content:
- Wir investieren Zeit und Kreativität
- Wir entwickeln ein Gefühl von Eigentum und Stolz
- Wir bewerten den Inhalt (und die Marke dahinter) positiver
Der IKEA-Effekt funktioniert also auch im digitalen Raum – als Verstärker der Markenbindung.
Erfolgreiche Beispiele für UGC im Marketing
LEGO Ideas:
Fans entwerfen eigene Sets. Kommt ein Design gut an, wird es produziert – inklusive Namensnennung. Ergebnis: eine starke Community und echte Markenloyalität.
Coca-Cola «Share a Coke»:
Kund:innen gestalteten personalisierte Flaschen. Die Kampagne wurde millionenfach geteilt – emotional und viral.
GoPro:
Statt selbst zu produzieren, kuratiert GoPro spektakuläre Videos von Nutzer:innen – und macht sie zu Markenbotschaftern.
Warum UGC mehr ist als Content
User-Generated Content bietet klare Vorteile:
- Vertrauen: Empfehlungen von Gleichgesinnten wirken glaubwürdiger als klassische Werbung
- Reichweite: Jeder Beitrag erweitert die Sichtbarkeit der Marke
- Relevanz: Inhalte entstehen aus der Perspektive der Zielgruppe
- Engagement: Die Beziehung zur Marke wird emotionaler
Oder kurz gesagt: UGC stärkt Marken von innen heraus.
UGC strategisch nutzen – 4 Tipps
- Barrieren senken:
Mach es einfach, mitzumachen – z. B. durch klar definierte Hashtags, intuitive Tools oder Social-Media-Challenges. - Wertschätzung zeigen:
Reposte Beiträge, bedanke dich öffentlich, veranstalte Wettbewerbe. Sichtbarkeit erzeugt Motivation. - Rahmen bieten:
Lenke die Kreativität, ohne sie einzuschränken. Gib Leitideen vor, aber keinen engen Fahrplan. - Zuhören und lernen:
Was Nutzer:innen teilen, sagt viel über ihre Wahrnehmung der Marke. Nutze UGC als Feedbackquelle.
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