Im März 2019 habe ich bereits einen Beitrag zur Verwendung von Smileys in der Privat- und Geschäftswelt geschrieben. Die Wahrheit über Smileys im beruflichen Umfeld lautete damals: Willst du unqualifiziert und unfähig wirken, nutze Smileys. Seit der Corona-Pandemie hat sich das komplett geändert.
Was Anfang 2019 noch galt, gilt heute vor allem im beruflichen Umfeld nicht mehr.
Damals habe ich dich gefragt: Kennst du die Bedeutung der zahlreichen Smileys? Oft ist es vieldeutig und birgt grosses Potenzial für Missverständnisse. Das Fazit war die Wahrheit über Smileys:
• in der Privatwelt: Sie lockern auf, können Absichten untermauern und Zielsetzungen verdeutlichen.
• in der Geschäftswelt: Willst du unqualifiziert und unfähig wirken, nutze Smileys.
Digitalisierung und Homeoffice verändern die Geschäftswelt
Seit der Corona-Pandemie hat sich in der Businesswelt so einiges verändert. Die Digitalisierung und das Homeoffice haben die Art der Kommunikation komplett verändert. Heute schreiben und erhalten wir viel mehr E-Mails oder sonstige kurze Nachrichten über weitere digitale Kanäle. Diese übermitteln uns keine Emotionen wie Mimik, Gestik oder Tonlage. Sie bergen deshalb nach wie vor grosses Potenzial für Missverständnisse, denn die nonverbale Kommunikation gelangt dadurch immer mehr ins Hintertreffen.
Und da von uns auch mehr und eiliger Antworten verlangt werden, werden diese auch immer kürzer und prompter. Wir erwidern ohne Anrede. Die Grussformel besteht nur noch aus 3 Buchstaben «LG, M.», wenn wir überhaupt noch eine verwenden. Oder wir schreiben einfach: «Wird erledigt.» etc., was je nach Generation auch als unhöflich angesehen wird.
Auch wenn die Zeit drängt, überlege dir, an wen du die Mail schreibst? Die junge Generation ist sich einen «Posting-Stil» gewohnt, aber die älteren Jahrgänge legen u.a. noch wert auf korrekte Orthografie und sinnvollen Satzbau.
Der Siegeszug der Smileys in der Businesswelt
Da die rasant zunehmende, digitale Kommunikation Missverständnisse befeuert, können die durch Fehlinterpretation, Missdeutung, Fehlschlüsse etc. entstehenden Probleme nicht direkt, also in einem Gespräch Angesicht zu Angesicht, gelöst werden. Es fehlen die Informationen der nonverbalen Kommunikation. Die Gestik, Mimik, Ton- und Gemütslage des Senders lassen sich nicht mittransportieren. Auch der Empfänger liest die Nachricht in einem anderen Umfeld, welches ihn unbewusst beeinflusst.
Mails, die aggressiv, harsch, kritisch, stachelig, schroff etc. formuliert sind, lösen beim Empfänger Emotionen aus. Diese können von Wut und Frust über Bedrohung bis hin zu Ungewissheit sowie Zweifel oder gar zu einer Krise führen.