Bereits 2018 habe ich in meinem Beitrag «Aktiv passiv sein» darüber geschrieben, warum es so wichtig ist, Geduld zu bewahren und nicht jedem Impuls sofort nachzugeben. Heute – sieben Jahre später – ist das Thema aktueller denn je.
Alles sofort – die digitale Ungeduld wächst
Damals war das Smartphone schon unser ständiger Begleiter. Heute hat sich die Erwartungshaltung weiter verschärft:
- Same-Day-Delivery ist Standard.
- Streaming-Algorithmen liefern pausenlos Nachschub.
- Künstliche Intelligenz beantwortet Fragen in Sekunden.
Die Folge: Unser Gehirn wird immer stärker auf Sofort-Belohnung programmiert. Wir haben immer mehr Mühe mit Geduld, obwohl sie für unser Wohlbefinden und unsere mentale Stärke entscheidend ist.
Warum Geduld zur Schlüsselkompetenz wird
Aktuelle Studien aus den Bereichen Psychologie und Neurowissenschaft zeigen:
- Belohnungsaufschub (Delay of Gratification) stärkt Selbstkontrolle, Erfolg und Resilienz.
- Digital Detox und Achtsamkeit helfen, das überreizte Belohnungssystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
- Geduld zu trainieren wirkt wie ein mentales Fitnessprogramm für Fokus und emotionale Stabilität.
Wer bewusst warten kann, erlebt weniger Stress, trifft nachhaltigere Entscheidungen und gewinnt innere Ruhe zurück.
Aktiv passiv sein – was bedeutet das heute?
«Aktiv passiv sein» meint nicht, untätig oder gleichgültig zu sein. Es bedeutet:
- Bewusst entscheiden, wann Nichtstun besser ist.
- Innere Stärke aufbauen, statt äusserem Druck sofort nachzugeben.
- Gelassenheit im digitalen Alltag entwickeln.
So wird aus Passivität eine aktive Form der Selbststeuerung.
5 Tipps, um Geduld im Alltag zu trainieren
- Digital Detox light: Benachrichtigungen stummschalten, E-Mails zeitversetzt abrufen.
- Micro-Pausen üben: Vor jeder Antwort kurz innehalten und bewusst atmen.
- Monotasking statt Multitasking: Eine Aufgabe nach der anderen erledigen.
- Reflexionsfragen stellen:
- Muss ich jetzt handeln – oder später?
- Bringt mir Geduld mehr Klarheit?
- Bewusstes Warten trainieren: Kleine Wartezeiten nicht überbrücken, sondern aushalten – ob an der Kasse, im Zug oder zwischen zwei Terminen.
Warten ist die neue Superkraft
Die Welt dreht sich schneller, Technologien beschleunigen unser Leben. Doch genau deshalb ist es heute wertvoller denn je, aktiv passiv zu sein: bewusst warten, loslassen, Achtsamkeit üben.
Was 2018 noch ein Appell zu mehr Bescheidenheit war, ist 2025 eine zentrale Kompetenz für mentale Gesundheit, beruflichen Erfolg und persönliches Wohlbefinden.
👉 Lies hier meinen ursprünglichen Artikel von 2018: Aktiv passiv sein.