Gerne unterstützen wir anderen Menschen und bieten ihnen unsere Hilfe an. Je nach Art der Formulierung unserer Frage erhalten wir eine ganz andere Reaktion. Mach den Selbstversuch…
Kann ich helfen?
Diese Frage formulieren wir aus Gewohnheit und aus der Motivation heraus: «Ich habe gefragt und gut ist». Wir sehen uns imstande, etwas für den anderen zu tun, aber es muss nicht sein. Diese Formulierung dient meistens dazu, unser Gewissen zu beruhigen.
Darf ich helfen?
Mit dieser Ausprägung holen wir uns die Erlaubnis unseres Gegenübers, helfen zu dürfen. Wir möchten zuerst explizit berechtigt resp. autorisiert werden. Diese Form lässt sich interpretieren als «ich helfe erst, wenn ich ein offizielles «du darfst» habe, schliesslich möchte ich keine Befindlichkeiten stören».
Soll ich helfen?
Mit dieser Fragestellung unterstrichst du gewiss deine Unsicherheit. Unbewusst vermittelst du Zweifel und Ratlosigkeit, weist aber auf deine ehrlich gemeinte Hilfsbereitschaft hin.
Lass dir helfen!
Hier teilst du deinem Gegenüber – vielleicht ungewollt – unmissverständlich mit, was du von seiner Eignung halten – nämlich nichts. Du unterstellst ihm Unfähigkeit, das Problem selber zu lösen. Wenn er dann etwas angriffig reagieren sollte, musst du dich nicht wundern.
Wie kann ich helfen?
Mit dieser Formulierung fährst du am besten. Warum? Du gibst deinem Gegenüber die Möglichkeit, dir mitzuteilen, ob und welche Unterstützung er annehmen möchte. Denn es ist nicht nur relevant, dass, sondern auch wie geholfen werden soll.