Was steckt hinter dem Von-Restorff-Effekt?
Der psychologische Effekt geht auf die deutsche Forscherin Hedwig von Restorff zurück. Sie entdeckte, dass sich Menschen besonders gut an Dinge erinnern, die sich deutlich von ihrer Umgebung unterscheiden. Das gilt für Wörter, Bilder – und auch für Markenbotschaften.
Wie der Von-Restorff-Effekt in der Werbung wirkt
In der Werbepsychologie beschreibt der Effekt das Prinzip der Differenzierung: Unser Gehirn merkt sich das, was aus der Masse herausfällt. Marken, die bewusst Muster brechen – visuell, sprachlich oder emotional – erzeugen stärkere Aufmerksamkeit und höhere Erinnerungswerte.
Beispiele für den Von-Restorff-Effekt im Marketing
- Visuell: Ein Plakat, das statt greller Farben auf Minimalismus setzt.
- Sprachlich: Eine Headline, die überrascht oder irritiert.
- Emotional: Eine ehrliche Geschichte statt perfekter Inszenierung.
Diese Abweichungen wecken Neugier und verankern sich im Gedächtnis – weil sie unsere Erwartungshaltung stören.
Wann der Effekt nicht funktioniert
Der Von-Restorff-Effekt verliert seine Wirkung, wenn das Ungewöhnliche keinen Bezug zur Marke oder Botschaft hat. Auffallen allein reicht nicht – Relevanz und Authentizität sind entscheidend. Nur wenn die Abweichung Sinn ergibt, bleibt sie positiv im Gedächtnis.
So nutzt du den Effekt gezielt in deinem Marketing
- Analysiere die Norm. Was ist in deiner Branche Standard?
- Brich das Muster bewusst. Nutze Kontraste, Unerwartetes oder Emotionalität.
- Bleib deiner Marke treu. Auffallen darf, muss aber nicht beliebig sein.
- Teste Wirkung. A/B-Tests zeigen, was tatsächlich hängen bleibt.
Auffallen ist leicht – in Erinnerung bleiben ist Kunst
Der Von-Restorff-Effekt zeigt, dass unser Gehirn auf Abweichung programmiert ist. Wer Werbung schafft, die überrascht und zugleich Sinn macht, verankert sich nachhaltig im Kopf der Zielgruppe. Oder kurz gesagt: Das Besondere bleibt.